Bisexuell.net informiert über bisexuelle Lebensweisen und setzt sich ein für eine verbesserte Akzeptanz und Anerkennung bisexueller Lebensweisen durch die Gesellschaft. Bisexualität ist die Fähigkeit, eine sexuelle, emotionale und romantische Hinziehung zu Menschen beiderlei Geschlechts zu erleben. Bisexuelle Lebensweisen können dabei aufgrund der Vielseitigkeit der bisexuellen Orientierung neben heterosexuellen und homosexuellen Beziehungen ebenfalls Beziehungen zwischen mehr als zwei Personen einschließen. Während die langjährige gesellschaftliche Diskriminierung von Schwulen und Lesben in den demokratischen Ländern immer mehr überwunden wird, haben Bisexuelle noch keine ausreichende gesellschaftliche Emanzipation erreicht. Bisexualität ist in der Gesellschaft noch wenig sichtbar und die klassische Zweier-Beziehung gilt nach wie vor als die einzig schützenswerte Liebesbeziehung. Doch der Kampf für die gesellschaftliche Anerkennung bisexueller Lebensweisen im Sinne einer pansexuellen Gesellschaft ist erforderlich, wenn die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung dauerhaft überwunden werden soll.
Sind bisexuelle monogam oder polygam? Gibt es Unterschiede zwischen bisexuellen Männern und Frauen? Ist die polyamoröse Beziehung das Standard-Modell für eine bisexuelle Beziehung? Wir haben hierzu bisexuelle Männer und Frauen befragt und ihre Antworten ausgewertet.
Wie stehen Bisexuelle zur sexuellen Treue? Suchen Sie eine monogame Beziehung oder eher eine offene Beziehung? Wollen sie ohne Wissen des Partners oder der Partnerin fremdgehen? Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen? Wir wollen es wissen. Bitte nimm an unserer neuen Umfrage teil:
Sind bisexuelle Menschen als Partner begehrt oder werden sie eher abgelehnt? Bisexuell.net hat in Kooperation mit der Partnerbörse Gleichklang.de heterosexuelle, homosexuelle, bisexuelle und pansexuelle Menschen hierzu und zu ihren Gründen für ihre Meinung befragt. Die Umfrage läuft weiter und wir sind an weiteren Teilnehmenden sehr interessiert. Es zeigt sich ein gemischtes Bild. Der am häufigsten genannte Grund gegen eine Partnerschaft mit Bisexuellen ist dabei die Befürchtung, dass diese nicht monogam sein würden. Nach Pansexuellen und Bisexuellen sind Lesben am offensten für eine Beziehung mit Bisexuellen. Heterosexuelle Frauen haben demgegenüber die meisten Bedenken. Es gibt aber auch einige Bisexuelle, die eine Beziehung mit Bisexuellen kritisch gegenüber stehen.
Im Fachjournal Archives of Sexual Behavior wurde eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass konservative Einstellungen zu Vorurteilen gegenüber Bisexuellen führen können, die wiederum die Bereitschaft senken können, sich auf Dating, sexuelle oder partnerschaftliche Beziehungen mit Bisexuellen einzulassen. Vermindert werden können die Vorurteile durch die tatsächliche Bekanntschaft mit Bisexuellen. In diesem Artikel werden die Befunde vorgestellt und diskutiert, wobei ebenfalls auf Daten der Kennenlernplattform Gleichklang.de eingegangen wird.
Wir haben untersucht, was Bisexuelle im Bett und in der Liebe wirklich wollen. In diesem Artikel vergleichen wir die Angaben von 399 bisexuellen Frauen und 295 Männern.
Wir haben 614 Bisexuelle befragt und die Ergebnisse umfassend ausgewertet. Es zeigt sich ein recht erschütterndes Bild: Viele Bisexuelle erleben Diskriminierung und aus Angst vor Ausgrenzung entscheiden sich viele Bisexuelle gegen ein Outing. Sie halten ihre Bisexualität dabei sogar gegenüber ihrem engsten sozialen Umfeld, auch gegenüber Beziehungsaprtner geheim. Dabei wünschen sich Bisexuelle, offen mit ihrer Bisexualität in ihrem Umfeld umgegeben zu können. Als Ursache für Diskriminierungen benennen Bisexuelle insbesondere die mangelnde gesellschaftliche Sichtbarkeit von Bisexualität, das häufig nicht erfolgende Outing sowie insgesamt ein nur geringes Interesse der Gesellschaft an Bisexualität. Die Partnersuche erleben Bisexuelle mehrheitlich als deutlich erschwert. Die große Mehrheit der Befragten beklagt die Sachlage, dass nahezu alle großen Online-Partnerbörsen eine bisexuelle Suche ausschließen, indem sich Teilnehmer auf nur ein gesuchtes Geschlecht festlegen müssen. Entsprechend positiv bewertete die überwältigende Mehrheit der Befragten die durch Gleichklang angebotene bisexuelle Suchoption. Entscheidend sein wird für die Überwindung der Diskriminierung der Bisexualität ein wachsendes gesellschaftliches Interesse und eine wachsende Sichtbarkeit von Bisexualität in der Gesellschaft, wofür auch Medien, die Politik, LGBTI-Verbände und die Privatwirtschaft tragen.
Eine neue Studie zeigt, dass Heterosexuelle ein stark verkürztes Bild von Bisexualität und Bisexuellen haben. In der heterosexuellen Optik wird Bisexualität auf Sexualverhalten eingeschränkt, während die eigene Heterosexualität auch mit komplexen Gefühlen verbunden wird. Diese stereotypisierte Sichtweise von Bisexuealität und Bisexuellen kann zu der gesellschaftlich weitverbreiteten Binegativität beitragen und bedarf daher dringend der Korrektur.
Bisexuelle Frauen haben größere Schwierigkeiten, sich von sexueller Gewalt zu erholen, als heterosexuelle Frauen. Außerdem reagiert ihr soziales Umfeld negativer. Diese Studienergebnisse zeigen, dass die mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz von Bisexualität sich auch im Bereich der Bewältigung erlittener sexueller Gewalt negativ auswirkt.
Wenn Religionsvertreter homosexuelles oder bisexuelles Verhalten verurteilen, können sie bei religiösen Jugendlichen das Selbstmordrisiko erhöhen - dies zeigt eine neue Studie.
Die Internet-Partnerbörse Gleichklang.de hat wieder einmal bei der Konkurrenz nachgeschaut, inwiefern diese auch bisexuelle Singles bei der Partnersuche unterstützt. Das Ergebnis ist ernüchternd. Weiterhin werden bisexuelle Singles bei der Partnersuche weitgehend ausgeschlossen, was das allgemeinere gesellschaftliche Problem der nach wie vor zu geringen Sichtbarkeit von Bisexualität wiederspiegelt.
Bisexuelle sehen sich einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt, die durch Heterosexuelle wie durch Homosexuelle ausgeht. Diese Binegativität ist ein wesentlicher Faktor für die größere Häufigkeit seelischer Erkrankungen bei bisexuellen Männern und Frauen. Mehr Forschung und die Entwicklung von Interventionsmaßnahmen ist erforderlich, um die grassierende Diskriminierung Bisexueller zu überwinden.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Bisexuelle zwar mehrheitlich in monogamen Zweierbezieungen leben, hiermit aber unzufriedener sind als Homosexuelle und Heterosexuelle. Dieser Forschungsbefund deckt sich mit einer umfassenden Datenauswertung der Online-Datingplattform Gleichklang.de. Aus psychologischer Sichtweise lenkt die bisexuelle Orientierung offenbar in RIchtung nicht-traditioneller polyamoröser Beziehungsmodelle, denen aber der gesellschaftliche Druck und dessen Internalisierung entgegenstehen. Welches Beziehungsmodell für Bisexuelle am besten geeignet ist, wird sich erst zeigen können, wenn die Sichtbarkeit der Bisexualität in der Gesellschaft erhöht und der monosexuelle Druck reduziert ist. Aktuell gehören Bisexuelle aber nach wie vor zu einer marginalisierten Bevölkerunggruppe.
Wie sehen und erleben sich Bisexuelle selbst? Eine neue Studie identifizierte vier Faktoren der bisexuellen Identität. Deutlich wird eine hochgradig ambivalente Identität, die Aspekte gesellschaftlicher Ausgrenzung und Ablehnung von Bisexualität mit einbezieht. Je stärker Ausgrenzungsprozesse die Identität prägen, desto eher werden Menschen mit bisexueller Orientierung depressiv. Demgegenüber korreliert die offen gelebte Bisexualität mit einer positiven Einstellung zur eigenen bisexuellen Orientierung. Der Abbau gesellschaftlicher Ausgrenzung und entsprechend die Steigerung von gesellschaftlicher Sichtbarkeit der Bisexualität und Akzeptanz dürften tief greifende Auswirkungen auf die Identität bisexueller Menschen im Sinne einer Positivierung und eines Abbaus seelischer Beeinträchtigungen haben.
Eine neue wissenschaftliche Analyse zeigt, dass bisexuelle Menschen und Bisexualität an sich in der Literatur für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene entweder unsichtbar bleiben oder sogar negativ bewertet werden. Damit droht Literatur zur Aufrechterhaltung der mangelnden Anerkennung und Akzeptanz der Bisexualität beizutragen, indem sie die Herausbildung früher Vorurteile fördert. Umso wichtiger ist eine umfassende gesellschaftliche Diskussion und Darstellung bisexueller Lebensweise auch bereits im schulischen Kontext. Eine Überarbeitung von Schulbüchern ist hierfür notwendig.
Bisexuell = HIV? Dieses Vorurteil hat sich lange gehalten und führte zur Annahme einer Brückenfunktion bisexueller Männer bei der Weitergabe von HIV. Eine neue Studie zeigt, dass diese Annahme unbegründet ist und bisexuelle Männer tatsächlich Risikoverhalten in ihrer großen Mehrheit vermeiden.
Eine neue wissenschaftliche Überblicksarbeit belegt eine deutlich höhere Suizidgefährdung von bisexuellen Menschen im Vergleich zu heterosexuellen oder homosexuellen Personen. Ebenfalls ist die Häufigkeit von Suchterkrankungen und anderen seelischen Erkrankungen bei Bisexuellen erhöht. Verursacht wird der höhere psychische Beeinträchtigungsgrad bisexueller Männer und Frauen durch gesellschaftliche Ausgrenzung, die sich individuell in Viktimisierung, Zurückweisung durch Gleichaltrige oder Familienangehörige ausdrückt. Dringende Abhilfe im Sinne von entschiedenen Maßnahmen gegen die gesellschaftliche Diskriminierung bisexueller Menschen und ihrer Lebensweisen ist erforderlich.
Eine neue Buchpublikation in den USA durch das "The religious Institute" setzt sich für eine bessere Sichtbarkeit und Akzeptanz von Bisexualität und bisexueller Lebensweisen innerhalb verschiedener Glaubensrichtungen ein. Indem die Akzeptanz von Bisexualität in den Religionsgemeinschaften erhöht werden soll, soll gleichzeitig eine verbesserte gesamtgesellschaftliche Akzeptanz für bisexuelle Lebensweisen erreicht werden. Religion, die oftmals eine Quelle von Vorurteilen gegenüber Bisexualität und bisexuellen Menschen ist, soll so zu einem Instrument der Gleichberechtigung werden.
Heute ist der Tag des Kampfes gegen Homophobie. Denn am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem international anerkannten Diagnosesystem. Seither hat die Gleichberechtigung homosexueller Menschen und ihrer Beziehungen Fortschritte gemacht, die sich allerdings derzeit noch vorwiegend auf die westlichen Demokratien beschränken. Nach wie vor gesellschaftlich weitgehend ignoriert wird zudem die Aufgabe, die Diskriminierung bisexueller Menschen und ihrer Beziehungen zu überwinden. Ein besonderer Tag zum Kampf gegen Biphobie könnte duie weltweite Wahrnehmung schärfen.
Die seelische Gesundheit bisexueller Männer wird nach einer neuen Studie offenbar durch das Bedürfnis, die eigene Bisexualität zu verbergen, signifikant reduziert. Demnach wirkt sich das Bedürfnis zum Verbergen der eigenen Bisexualität als Stressor aus, der depressive Reaktionen, Ängste und eine Absenkung des positiven emotionalen Erlebens verursacht. Dem individuellen Bedürfnis zur Verbergung der eigenen Bisexualität am ehesten entgegen wirken dürfte eine verbesserte gesellschaftliche Sichtbarkeit und Akzeptanz bisexueller Lebensweisen.