Bisexuell.net informiert über bisexuelle Lebensweisen und setzt sich ein für eine verbesserte Akzeptanz und Anerkennung bisexueller Lebensweisen durch die Gesellschaft. Bisexualität ist die Fähigkeit, eine sexuelle, emotionale und romantische Hinziehung zu Menschen beiderlei Geschlechts zu erleben. Bisexuelle Lebensweisen können dabei aufgrund der Vielseitigkeit der bisexuellen Orientierung neben heterosexuellen und homosexuellen Beziehungen ebenfalls Beziehungen zwischen mehr als zwei Personen einschließen. Während die langjährige gesellschaftliche Diskriminierung von Schwulen und Lesben in den demokratischen Ländern immer mehr überwunden wird, haben Bisexuelle noch keine ausreichende gesellschaftliche Emanzipation erreicht. Bisexualität ist in der Gesellschaft noch wenig sichtbar und die klassische Zweier-Beziehung gilt nach wie vor als die einzig schützenswerte Liebesbeziehung. Doch der Kampf für die gesellschaftliche Anerkennung bisexueller Lebensweisen im Sinne einer pansexuellen Gesellschaft ist erforderlich, wenn die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung dauerhaft überwunden werden soll.
Wir haben untersucht, was Bisexuelle im Bett und in der Liebe wirklich wollen. In diesem Artikel vergleichen wir die Angaben von 399 bisexuellen Frauen und 295 Männern.
Wir haben 614 Bisexuelle befragt und die Ergebnisse umfassend ausgewertet. Es zeigt sich ein recht erschütterndes Bild: Viele Bisexuelle erleben Diskriminierung und aus Angst vor Ausgrenzung entscheiden sich viele Bisexuelle gegen ein Outing. Sie halten ihre Bisexualität dabei sogar gegenüber ihrem engsten sozialen Umfeld, auch gegenüber Beziehungsaprtner geheim. Dabei wünschen sich Bisexuelle, offen mit ihrer Bisexualität in ihrem Umfeld umgegeben zu können. Als Ursache für Diskriminierungen benennen Bisexuelle insbesondere die mangelnde gesellschaftliche Sichtbarkeit von Bisexualität, das häufig nicht erfolgende Outing sowie insgesamt ein nur geringes Interesse der Gesellschaft an Bisexualität. Die Partnersuche erleben Bisexuelle mehrheitlich als deutlich erschwert. Die große Mehrheit der Befragten beklagt die Sachlage, dass nahezu alle großen Online-Partnerbörsen eine bisexuelle Suche ausschließen, indem sich Teilnehmer auf nur ein gesuchtes Geschlecht festlegen müssen. Entsprechend positiv bewertete die überwältigende Mehrheit der Befragten die durch Gleichklang angebotene bisexuelle Suchoption. Entscheidend sein wird für die Überwindung der Diskriminierung der Bisexualität ein wachsendes gesellschaftliches Interesse und eine wachsende Sichtbarkeit von Bisexualität in der Gesellschaft, wofür auch Medien, die Politik, LGBTI-Verbände und die Privatwirtschaft tragen.
Die Internet-Partnerbörse Gleichklang.de hat wieder einmal bei der Konkurrenz nachgeschaut, inwiefern diese auch bisexuelle Singles bei der Partnersuche unterstützt. Das Ergebnis ist ernüchternd. Weiterhin werden bisexuelle Singles bei der Partnersuche weitgehend ausgeschlossen, was das allgemeinere gesellschaftliche Problem der nach wie vor zu geringen Sichtbarkeit von Bisexualität wiederspiegelt.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Bisexuelle zwar mehrheitlich in monogamen Zweierbezieungen leben, hiermit aber unzufriedener sind als Homosexuelle und Heterosexuelle. Dieser Forschungsbefund deckt sich mit einer umfassenden Datenauswertung der Online-Datingplattform Gleichklang.de. Aus psychologischer Sichtweise lenkt die bisexuelle Orientierung offenbar in RIchtung nicht-traditioneller polyamoröser Beziehungsmodelle, denen aber der gesellschaftliche Druck und dessen Internalisierung entgegenstehen. Welches Beziehungsmodell für Bisexuelle am besten geeignet ist, wird sich erst zeigen können, wenn die Sichtbarkeit der Bisexualität in der Gesellschaft erhöht und der monosexuelle Druck reduziert ist. Aktuell gehören Bisexuelle aber nach wie vor zu einer marginalisierten Bevölkerunggruppe.