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Heterosexuelle Stereotype über Bisexuelle: Keine Gefühle, sondern nur Sex

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In einer neuen Fragebogenstudie, die im Journal of Bisexuality, veröffentlicht wurde, wurden männliche und weibliche heterosexuelle Personen gebeten, Bisexualität und Heterosexualität zu definieren. Außerdem wurden die Teilnehmer gebeten, anzugeben, inwiefern geschilderte Gefühle und Verhaltensweisen einer Frau sich wohl auf eine heterosexuelle oder eine bisexuelle Frau bezögen.

 

In den Ergebnissen zeigte sich, dass die heterosexuellen Männer und Frauen Heterosexualität sowohl mit gefühlsbezogenen als auch mit verhaltensbezogenen Begriffen definierten. Demgegenüber wurde Bisexualität fast ausschließlich verhaltensbezogen und zwar als Sexualverhalten definiert. Zudem neigten die Befragten dazu, eine Frau umso eher als bisexuell zu bezeichnen, je stärker sexuelle Verhaltensweisen bei ihr beschrieben wurden.

 

Diese Befunde weisen darauf hin, dass Bisexuelle durch Heterosexuelle stark stereotypisiert wahrgenommen werden. Bisexualität wird fast ausschließlich als sexuelles Verhalten definiert, während gefühlsbezogene Komponenten der Anziehung und Bindung ausgeblendet werden.

 

Die Einschränkung von Bisexualität auf reines Sexualverhalten könnte mit zu der in der Gesellschaft weit verbreiteten Binegativität beitragen, mit der sich Bisexuelle konfrontiert sehen. Zur Überwindung der Binegativität dürfte es wichtig sein, der nicht-bisexuellen Gesellschaft ein realistischeres Bild von Bisexualität und Bisexuellen zu vermitteln, aus dem deutlich wird, dass Bisexuelle nicht alles ausschließlich auf Sex beziehen, sondern über ein ebenso komplexes Gefühlsleben verfügen wie Heterosexuelle und Homosexuelle.

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